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Für Rollenspiel Neulinge

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» C o n t r o l P a n e l 19.06.2015 12:17
von Commander • 16 Beiträge

Dieses Thema richtet sich an komplette RPG Neulinge! Vieles ist für die meisten eingefleischten Rollenspieler schon so verständlich, das es gar nicht mehr in den Regeln oder sonst wo erwähnt wird. Wir möchten aber auch denen, die noch nie an so einem Rollenspiel teilgenommen haben erklären, was ein RPG überhaupt ist und wie das Ganze funktioniert.


Was ist ein RPG überhaupt?

RPG steht ursprünglich für "Role Playing Game" was übersetzt nichts anderes bedeutet als Rollenspiel. Rollenspiele gibt es viele und so unterschiedlich sind sie auch. Ein Forenrollenspiel wie unseres konzentriert sich überwiegend auf das Schreiben und Lesen von Texten.
Stell dir das Forum einfach vor wie eine neue, aufregende Welt und du, du bist der Hauptcharakter! Du denkst dir einen Charakter aus, gibst ihm einen Namen, ein Gesicht, eine Persönlichkeit und eine Hintergrundgeschichte. Du bestimmst was er tut, sagt, denkt, sieht, riecht, schmeckt, hört und auch was er fühlt. Doch natürlich bist du nicht allein in dieser einzigartigen Welt. Es gibt andere User und somit auch andere Charaktere und mit genau diesen Charakteren interagierst du in Form von Texten. Du findest Freunde, machst dir Feinde, findest vielleicht so gar die große Liebe und gründest eine Familie oder vielleicht rettest du auch die Welt!? Man kann es sich vorstellen wie ein Buch das von mehreren Personen geschrieben wird. Es gibt eine Geschichte die vom Forenteam vorgegeben wird (die Storyline) und nach dieser wird gespielt. Dabei entscheiden die Mitglieder, also auch du, selbst was passieren wird, wie es weitergeht und das alles ohne lästige Absprachen oder strenge Vorgaben. Jeder schreibt seine eigene Geschichte und wird so Teil des großen Ganzen.

Wie wird gespielt?

Im Ingame Bereich des Forums (so wird die Kategorie genannt in der gespielt wird) stellt jedes Thema einen Ort dar. Haben sich nun zwei Charaktere dazu entschieden ein Play (Spiel) zu starten, wird sich untereinander geeinigt wo gespielt wird, ob man sich bereits kennt und wer von beiden den Anfang macht. Nehmen wir an du fängst an und ihr habt euch für den Wald entschieden, in dem ihr euch begegnen wollt. Nun suchst du dir das Thema mit dem Namen "Wald" heraus und schreibst dort deinen Beitrag. Es liegt an dir, dir Gedanken darüber zu machen wie das Ganze anfangen soll. Warum ist dein Charakter im Wald? Wo war er vorher? Wie fühlt er sich dort? Was hat er vor/was tut er im Wald? Was denkt er? welche Eindrücke hat er/was nimmt er wahr? Und so weiter. All das, was deinen Charakter betrifft, schreibst du im Romanstil auf. Dabei darfst du aber wirklich nur deinen eigenen Charakter bewegen, nicht den des Mitspielers! Bist du fertig, schickst du deinen Beitrag ab und der Gegenspieler schreibt seine Reaktion auf deine Handlungen, Worte, etc.pp. auf, lässt vielleicht noch eigene Gedanken/Gefühle u.s.w. einfließen und treibt die Handlung im Idealfall noch voran in dem er nicht nur reagiert, sondern auch eigene, neue Ideen mit einbringt. Auf diese reagierst du dann wieder und so geht es immer weiter bis das Spiel zwischen euch beiden (vorerst) beendet ist und ein Partnerwechsel stattfindet. Zwischendurch kann natürlich auch ein Ortswechsel stattfinden, es muss also nicht die ganze Zeit über an einem Ort gespielt werden.

Schreibweisen

Auch in der Schreibweise gibt es einige "Gesetze" die es einzuhalten gilt, anderes wiederum ist Ansichtssache des jeweiligen Spielers. Wie wird also eigentlich nun was geschrieben?

Handlungen, Beschreibungen & Gefühle
Was der Charakter tut, wahr nimmt oder auch fühlt wird ganz normal ausgeschrieben. Dafür bedarf es keinerlei Sonderzeichen oder Forencodes.
Beispiel gefällig?:
Ich ging in den Wald um Feuerholz zu sammeln, doch als ich plötzlich ein lautes Rascheln hinter mir vernahm, erschrak ich und zuckte heftig zusammen.

Ein einfaches Beispiel, das aber alle Unklarheiten beseitigen sollte.

Dialoge
Gesprochenes wird grundsätzlich in Anführungszeichen gesetzt ( "..." ), so wie man es auch aus den meisten Büchern kennt. Will man Dialoge noch aus der Masse hervorheben, kann man diese auch noch zusätzlich als Fettschrift darstellen. Das ist aber kein Muss.
Beispiel:
Als ich mich schließlich umdrehte um zu sehen woher das Geräusch stammt, sah ich XY vor mir und stieß einen lauten Seufzer der Erleichterung aus. "Mein Gott, hast du mich erschreckt! Musst du dich so anschleichen?", fuhr ich sie/ihn mit vor Aufregung bebender Stimme an.

Gedanken
Die Gedanken eines Charakters werden meistens in Kursivschrift dargestellt um sie vom restlichen Text leicht abzuheben. Man kann gedankliches aber auch in den Text integrieren und so ausschreiben wie Handlungen auch. Einmal zwei Beispiele:
Beispiel eins: Das nächste Mal erschrecke ich dich so, dann weißt du mal wie das ist!, dachte ich mir innerlich und fand diese Vorstellung so verlockend, dass sich ein kleines, freches Grinsen auf meine Lippen legte.
Beispiel zwei: Innerlich dachte ich mir, dass ich sie/ihn das nächste Mal so erschrecken sollte, damit sie/er mal wusste wie sich das anfühlte. Diese Vorstellung fand ich so verlockend, dass sich prompt ein ein kleines, freches Grinsen auf meine Lippen legte.
Wie welche Methode zu benutzen ist hängt also allein von der Formulierung des Satzes ab. Wähle einfach die Methode mit der du am besten klar kommst oder wechsel zwischen beiden, das spielt keine Rolle.

Was man unterlassen sollte
Es gibt einige Dinge die man in seine Texte nicht unbedingt einbauen sollte, da nicht jeder ein Fan davon ist. Ein Beispiel wären da Smileys oder Autorenkommentare in Klammern mitten im Text. Die haben dort einfach nichts zu suchen, immerhin ist der Ingame Bereich kein Chat. Oder hast du schon mal ein Buch gelesen in dem plötzlich mitten im Text Smileys auftauchen? Ich nicht. Am Anfang oder Ende des Beitrages sind kurze Autorenkommentare allerdings erlaubt. Diese sollten dann aber auch als solche gekennzeichnet werden. Zum Beispiel mit zwei Schrägstrichen vor dem Kommentar oder mit OOC: (Out Of Character).
Ein absolutes No-Go ist außerdem das Bewegen des anderen Charakters. Das bedeutet, dass du niemals schreiben solltest was der andere gerade denkt/tut/fühlt! Glaub mir, das kommt nie gut an. Jeder Spieler braucht seinen Freiraum und möchte selbst entscheiden wie sein Charakter auf welche Situation reagiert.
Last but not least: Im Idealfall verzichtet man auf ellenlange, verwirrende Schachtelsätze. Kommas mögen zwar schön sein, aber hin und wieder ein Punkt ist auch ganz nett um dem Gehirn des Lesers etwas die Arbeit zu erleichtern. Niemand möchte einen Satz 10 mal lesen müssen um ihn endgültig zu verstehen. Endlos viele Nebensätze sind eben nicht Jedermanns Sache.

Wie lang muss ein Text sein?

Eine richtige Vorschrift gibt es da eigentlich nicht. Jeder Spieler schreibt unterschiedlich viel, das kommt also auch immer auf die eigenen Vorlieben an. Die einen mögen eher kurze Texte, da man so schneller und öfter posten kann, andere mögen wieder eher lange, detailreiche Texte die allerdings auch länger brauchen. Im Grunde ist also alles Geschmackssache. In einigen Foren gibt es aber eine Mindestpostinglänge. Bei uns beträgt diese im Durchschnitt 500 Wörter (und ja, damit sind Wörter gemeint, nicht Zeichen.). Das heißt deine Texte sollten im Durchschnitt nie weniger als 500 Wörter beinhalten. Mehr ist natürlich immer gerne gesehen. 500 Wörter mögen einem erst einmal viel vorkommen, dem ist aber eigentlich nicht so, wenn man bedenkt wie viel man in einen Text einfließen lassen kann. So sollte ein Text nicht nur aus lieblosen Fakten oder nur aus Konversationen bestehen. Gedanken und Gefühle des Charakters sind genauso wichtig und lesenswert. Warum handelt dein Charakter wie er handelt? Was empfindet er in dem Moment/Wie geht es ihm gerade? Wie reagiert er? Und auch die Umgebung darf gerne beschrieben werden. Wie ist das Wetter? Was für Geräusche nimmt der Charakter wahr? Welche Farbe hat das Sofa auf dem er sitzt? Ist es bequem? Eindrücke können ebenfalls mit einfließen, eigentlich alles was dir so einfällt. Dafür musst du dich nur in die Situation deines Charakters versetzen und schon werden dir 1000 Dinge einfallen die du schreiben könntest. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass du deinem Mitspieler auch genug Stoff zum antworten gibst! Eindrücke, Gefühle, Gedanken, etc. gut und schön! Nur weiß der andere Charakter diese Dinge nicht und kann daher auch nicht darauf reagieren. Es sollte also auch immer genug Handlung und Dialog vorhanden sein, damit das Play immer weiter voran getrieben wird und nicht beginnt zu stocken.

Welche Vorraussetzungen sollte ich mitbringen?

Zu aller erst einmal Spaß am Lesen und Schreiben, das ist das A und O. Immerhin geht es hier ja genau darum. Jeder Spieler ist ein kleiner Hobbyautor, der Spaß daran hat sich Charaktere auszudenken und ihnen in Form von Texten Leben einzuhauchen. Wer tut schon freiwillig etwas woran er keinen Spaß hat? Außerdem solltest du Freude daran haben mit anderen zu interagieren. Wäre das nicht der Fall, wäre das Schreiben von Fanfictions oder ähnlichem wahrscheinlich eher dein Ding. Ein Forum bildet eine Gemeinschaft die mit der Zeit zusammenwachsen soll. Vor allem aber solltest du Zeit mitbringen. Das Rollenspiel ist ein sehr Zeit intensives Hobby das gepflegt werden will. Regelmäßige Aktivität ist ein Muss, damit das Forum weiter bestehen kann. Das bedeutet zwar nicht das man 24 Stunden am Tag online sein und posten muss, aber im Durchschnitt sollte schon alle paar Tage ein neuer Beitrag geschrieben werden.

Schlusswort

Abschließend möchte ich noch sagen (bzw. schreiben), dass wir alle klein angefangen haben. Die meisten Rollenspieler haben damals mit Texten bestehend aus drei Sätzen angefangen und niemand wusste von Anfang an wie was nun tatsächlich funktioniert. Als Team sind wir aber auch dafür da, Anfängern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Solltest du dir also noch unsicher sein, ob es das Richtige für dich ist: Probiere es einfach aus! Wir führen auch gerne ein Probeplay mit dir und weisen dich auf evtl. auftretende Fehler hin bis der Ablauf eines Plays für dich in Fleisch und Blut übergegangen ist. Übung macht bekanntlich den Meister.

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